So werdet ihr Content-Creator:in auf YouTube

John Bogna Videografie17 Jan. 20254 Minuten Lesezeit
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Von der richtigen Ausrüstung bis zu den Algorithmen: Wie wird man Content-Creator:in? John Bogna verrät es uns

YouTube hat sich weit von seinen bescheidenen Anfängen als Video-Sharing-Site im Jahr 2005 entfernt. Es gibt heute Millionen von Videos zu allen möglichen Themen, vom Kochen bis zu Comics. Und diese werden milliardenfach angesehen. Wenn ihr überlegt, Content auf YouTube zu erstellen, aber nicht wisst, wo ihr anfangen sollt, lest weiter.

Es gibt zwar keinen festen Weg zur Content-Creatorin oder zum Content-Creator, aber es gibt Dinge, die euch einen Vorteil verschaffen können.

Beginnen wir mit dem Offensichtlichsten: der Ausrüstung.

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John Bogna
Writer and Photographer

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What’s in my kitbag?

Setup für die Content-Creation auf YouTube zusammenstellen

Die Kamera

Die Nikon Z30 und die Nikon Zfc sind ausgezeichnete Optionen für den kleineren Geldbeutel. Beide werden mit Kit-Zoomobjektiven geliefert, die einen schönen Brennweitenbereich abdecken. Beide sind Kameras mit DX-Sensor. Ihre Sensoren sind nicht so groß wie die von Profikameras, liefern aber trotzdem hervorragende Ergebnisse.

Die Nikon Z50II ist die neueste DX-Kamera der Reihe und verfügt über fortschrittliche Funktionen. Dazu gehören eine spezielle Picture-Control-Taste, mit der ihr verschiedene Bildrezepte nutzen könnt (für Fotos und Videos), sowie Autofokus und Motivwahrnehmung, die dem Spitzenmodell Nikon Z9 entsprechen! Zu den Vlogging-Funktionen gehören der neue Modus für Produktprüfungen (oben): Wenn ihr euch filmt, während ihr ein Produkt vorstellt, stellt die Kamera automatisch auf das hochgehaltene Objekt scharf. Ein weiteres Highlight: Zoomen auch mit Festbrennweite und direktes Livestreamen per USB auf Laptop oder Smartphone – ohne zusätzliche Software. Die Z50II kann auch in N-Log aufnehmen. Das erlaubt ein noch professionelleres Color Grading.

Alle drei Kameras haben einen neig- und drehbaren Bildschirm – perfekt, um sich selbst aufzunehmen. Die Zfc und die Z30 werden sogar als Vlogging-Kit geliefert.

Eine Stufe darüber liegen die FX-Kameras wie die Nikon Zf und die Nikon Z5. Beide sind Vollformatkameras, das heißt, sie haben größere Sensoren, die mehr Bildinformationen aufnehmen können. Diese Kameras werden ebenfalls mit vielseitigen Kit-Objektiven geliefert.

Mit jeder der oben genannten Kameras könnt ihr 4K-Videos aufnehmen – dem baldigen Standard für professionell wirkende YouTube-Videos. Vollformatkameras bieten für ihren höheren Preis mehr Extras, z. B. mehr Funktionen und Optionen für das Videoformat.

Wem das noch nicht genug ist und wer noch mehr Funktionen benötigt (und etwas mehr ausgeben möchte), der kann die Nikon Z6III ausprobieren. Sie zeichnet Video mit bis zu 6K auf und verfügt über Line-Eingänge zum Anschluss professioneller Soundgeräte wie beispielsweise ein Richtrohrmikrofon. Und natürlich hat sie den wichtigen ausklappbaren Bildschirm.

Mehr dazu: Welche Objektive und Kameras eignen sich zum Vloggen?

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Die Objektive

Wenn ihr nicht mehr ausgeben könnt, ist das standardmäßige Kit-Objektiv der Kamera ein guter Start. Objektive wie das NIKKOR Z DX 12-28mm f/3.5-5.6 PZ VR und das NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR decken einen Bereich von Weitwinkel bis Standardbrennweite ab – mit einer relativ hohen Lichtstärke. Das sind DX-Objektive (Crop Sensor), die für DX-Kameras entwickelt wurden.

 

Wenn ihr euch mit eurer Ausrüstung vertraut gemacht habt und ein Gefühl für Brennweiten und Aufnahmewinkel entwickelt habt, könnt ihr zu spezielleren Objektiven übergehen. Festbrennweiten mit mehr Lichtstärke, wie das NIKKOR Z 35mm f/1.4 und das NIKKOR Z 50mm f/1.8 S, eignen sich hervorragend für Videos und Fotos.

 

Danach könnt ihr auf noch bessere Objektive umsteigen, um noch mehr aus euren Bildern herauszuholen. Zoomobjektive wie das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S und Weitwinkel-Festbrennweiten wie das NIKKOR Z 24mm f/1.8 S eignen sich hervorragend für Videos, vor allem fürs Vlogging im Nahbereich. Preislich sind diese Objektive etwas teurer. Das sind Produkte für Profis. Also fühlt euch nicht unter Druck gesetzt, sie zu kaufen, bevor ihr überhaupt angefangen habt, Videos zu machen. Betrachtet sie als „Nice-to-have“-Objektive, die ihr euch irgendwann kaufen werdet.

 

Wenn ihr mit einem kleinen Budget arbeitet, solltet ihr euch ein vielseitiges Objektiv zulegen, das ihr für verschiedene Aufnahmen und Standbilder verwenden könnt. 35-mm- und 50-mm-Objektive, die ein natürliches Sichtfeld abbilden, sind hier eine gute Wahl. Auch Kit-Zoomobjektive wie das NIKKOR Z 24-70mm f/4 S sind geeignet.

 

Mehr dazu: Wie viele Objektive brauche ich?

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Die Ausrüstung kennen

Zunächst könnt ihr im Automatikmodus arbeiten. Aber irgendwann werdet ihr den manuellen Modus lernen wollen, um die volle Kontrolle über die Einstellungen zu haben. Ein paar Basics für Videos in Innenräumen:

  • Verwendet eine niedrige ISO-Empfindlichkeit, um Rauschen zu vermeiden, wenn möglich 100
  • Verwendet die folgenden Kelvin-Einstellungen (K) für den Weißabgleich: 6000 K in Innenräumen, 5500 K im Freien, 3500 K für die goldene Stunde
  • 24 Bilder pro Sekunde (fps) ist eine gängige Einstellung für das Filmen von hochwertigen Videos. Die Belichtungszeit beträgt das Doppelte der Bildrate, also 1/50tel Belichtungszeit = 24 Bilder pro Sekunde.
  • Verwendet eine geschlossenere Blende (höhere Zahl) für einen großen Schärfebereich und eine offene Blende (niedrigere Zahl) für ein weiches, verträumtes Bild

Nehmt diese Regeln als Ausgangspunkt für eure Experimente und lernt nach und nach sie anzupassen.

Holt euch ein Stativ, um die Kamera zu stabilisieren, wenn ihr könnt. Wenn ihr keins habt, verwendet eine stabile Unterlage wie einen Tisch, einen Hocker oder ein Buch, auf dem die Kamera beim Filmen ruht. So wirken eure Bilder stabiler und professioneller als Aufnahmen aus der Hand (es sei denn, ihr wollt unbedingt den Handheld-Look).

Autofokus mit Augen- oder Gesichtsverfolgung ist sehr empfehlenswert. Wenn eure Kamera diese Funktion hat, lernt, sie zu verwenden. Ihr werdet viel seltener von unscharfen Aufnahmen frustriert sein.

Weiterlesen: 10 unverzichtbare Accessoires für eure spiegellose Nikon Z-Kamera

YouTuber Cathrin Manning's YouTube thumbnails for Nikon magazine. Nikon magazine assets.

Cathrin Manning: Auspacken der *neuen* Nikon Z 30 + Einstellungen für meine Videos

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Plant euren Kanal

Wenn euer Kanal wachsen soll, braucht ihr einen strategischen Ansatz. Findet euer Publikum. Legt eure Nische fest. Legt einen Zeitplan für die Inhalte fest, der für euch funktioniert. Und dann legt los mit den Videos.

YouTube hat Ressourcen für Content-Strategien und um ein Publikum zu finden. Informiert euch über die Metriken und wie sie funktionieren. Untersucht, wie ihr es schafft, dass YouTube eure Inhalte bevorzugt empfiehlt.

Achtet auf Trends und darauf, was der Algorithmus will. Kennt euer Publikum. Aber lasst diese Dinge nicht vollständig eure Inhalte bestimmen. Findet ein Gleichgewicht zwischen eurer Kreativität und dem Spiel mit dem Algorithmus.

Findet heraus, wie lange ihr braucht, um hochwertigen Content zu erstellen, mit dem ihr zufrieden seid – und wie viele ihr pro Woche oder Monat erstellen könnt. Verwendet diese Informationen, um einen passenden Posting-Zeitplan zu erstellen. Plant auch Zeit für Pausen ein. Vor allem, wenn ihr neben eurem Hauptberuf Content erstellt.

Vor allem aber: Fangt an, Videos zu machen. Spielt, experimentiert und findet heraus, was euch Spaß bereitet. Eure Begeisterung wird beim Publikum ankommen und sie werden euch auf der Reise folgen wollen. Schaut euch an, was Creator:innen, denen ihr folgt, tun und welche Teile ihrer Strategie ihr für euch nutzen könnt. Dann stellt euch auf einen langen Weg ein, denn es wird nicht über Nacht passieren.

Und da habt ihr sie: die Anleitung für Einsteiger:innen zum Erstellen von YouTube-Inhalten. Viel Glück und viel Spaß!

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