Content-Creator:in auf Instagram werden
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Von der richtigen Ausrüstung bis zum Zeitplan: Wie wird man Content-Creator:in? Nikon Creator Nicolas Jaegergaard und Fotograf John Bogna geben Tipps
„Content-Creator:in“ ist ein kniffliger Begriff. Für manche ist es ein Vollzeitjob. Für andere ist es ein Running Gag. Trotzdem gibt es immer noch viele Menschen, die neugierig sind, wie es wäre, ihre Rechnungen dank Online-Content bezahlen zu können.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie darüber, was man als Content-Creator:in in den sozialen Medien können sollte. Wir behandeln verschiedene Plattformen. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Instagram.
Der meiste Inhalt auf Instagram sind Fotos. Kurze Videos wie Reels werden jedoch immer wichtiger. Wir geben euch Tipps für euer Equipment, um gute Fotos und hochwertige Videos zu erstellen.
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Das richtige Equipment
Passt euer Setup an die Art von Inhalten an, die ihr erstellen wollt. Erschwingliche spiegellose Kameras wie die Nikon Z30 oder die Zfc eignen sich perfekt dafür und bieten mehrere Kit-Optionen. Beide verfügen über Sensoren im DX-Format und liefern gute Fotos und 4K-Videos.
Wenn ihr mehr in eure Ausrüstung investieren und auf Vollformat umsteigen wollt, sind die Z5 und die Z6III eine gute Wahl. Mit der Z5 könnt ihr in 4K und mit der Z6III in bis zu 6K knackige Videos für Instagram aufnehmen.
Alle oben genannten Kameras werden mit einem sehr guten Kit-Objektiv geliefert – aber irgendwann werdet ihr aufrüsten wollen. Wenn ihr ein kleineres DX-Setup habt, könnt ihr mit den Festbrennweiten NIKKOR Z DX 24mm f/1.7 oder NIKKOR Z 40mm f/2 eure Inhalte weiter verbessern.
Wenn ihr eine Vollformatkamera (FX) besitzt, gibt es viele gute Festbrennweitenobjektive zur Auswahl. Wenn ihr nicht viel Geld zur Verfügung habt, macht ihr mit den klassischen 35- oder 50-mm-Brennweiten nichts falsch. Beide sind vielseitige, robuste Objektive, die ihr jahrelang nutzen könnt. Wenn ihr ein leistungsstarkes Zoomobjektiv von Weitwinkel bis Tele sucht, legt das NIKKOR Z 24-120mm f/4 S in den Warenkorb. Wenn ihr ein f/2.8 sucht, liefert das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S ein außergewöhnliches Bokeh – jederzeit.
Mehr dazu: Wie viele Nikkor-Objektive brauche ich?
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Lernt, eure Ausrüstung zu verwenden
Je besser ihr eure Kamera kennt, desto bessere Inhalte könnt ihr erstellen – auch mit einem günstigen Setup. Lernt die verschiedenen Elemente des Belichtungsdreiecks und ihr Zusammenspiel, wie man einen Bildausschnitt und eine gute Bildkomposition wählt und wie ihr gutes Licht findet. Konsistente, hochwertige Inhalte ziehen Menschen an.
Das Editieren nicht vergessen! Bildbearbeitung kann das Beste aus einem guten Foto herausholen und ein exzellentes Foto noch besser machen. Lernt den Unterschied zwischen den Dateiformaten RAW und JPEG und wann welches Format am besten verwendet wird. Mit RAW-Bildern habt ihr mehr Daten und mehr Spielraum zum Bearbeiten. JPEG-Bilder liefern nicht so viele Daten, aber ihre kleinere Dateigröße macht sie einfacher im Umgang – zum Beispiel, sie von unterwegs zu posten. Als Nächstes downloadet die SnapBridge-App von Nikon, um eure Fotos oder Videos über Bluetooth® auf euer Smartphone zu übertragen. Ich verwende diese Funktion mit meiner Nikon Z6II und bearbeite die Bilder mit Adobe Lightroom Mobile.
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Macht einen Plan
Überlegt euch, welche Art von Content ihr veröffentlichen wollt. Experimentiert, bis ihr eure Nische und euer Publikum gefunden habt. Nachdem ihr einen aktiven Account aufgebaut habt, der Menschen erreicht, könnt ihr euch auf Dinge wie Kooperationen mit Marken konzentrieren.
Bis dahin: Geht es langsam und konsequent an. Instagram hat erfolgreiche Creator:innen für seinen Blog interviewt und viele von ihnen haben in irgendeiner Form das Gleiche gesagt: Setzt nicht alles auf eine Idee.
Nutzt andere Einnahmequellen, um euch abzusichern, wenn es nicht so gut läuft. Spart und baut im Laufe der Zeit auf. Es ist sinnvoll, die monatlichen Ausgaben im Blick zu haben. Auch die, die Spaß machen, wie z. B. auswärts essen oder ins Kino gehen. Man muss sehen, wie viel man braucht und wie viel man sparen kann. Kündigt euren Job erst, wenn ihr regelmäßig so viel Geld verdient – oder mehr.
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Nehmt es ernst
Plant eure Zeit, euer Geld und den Aufwand für konkrete Ziele. Plant eine feste Zeit ein, um an bestimmten Dingen zu arbeiten, beispielsweise dienstags und donnerstags von 13 bis 15 Uhr Videos zu drehen. Überlegt euch, was ihr machen wollt und warum, und plant eure Beiträge so, dass sie die größte Wirkung erzielen.
Verfolgt die Trends auf Instagram. Der Algorithmus ändert sich ständig und niemand weiß genau, was er will. Aber das Verfolgen von Trends und Trending Hashtags kann ein guter Weg sein, um eure Inhalte einem größeren Publikum zu präsentieren.
Manche Creator:innen halten sich an folgende Regel: „Einen für mich, einen für den Algorithmus“. Das bedeutet, dass sie einen Beitrag für sich und einen für den Algorithmus erstellen, der ihre Seite (hoffentlich) boostet. Findet ein Gleichgewicht zwischen diesen Inhaltsarten und bleibt dabei euch selbst und eurem Stil treu. Und vergesst nicht, immer auf dem Laufenden zu bleiben – Recherche gehört zum Job.
Machen, was man will, wann man will – das klingt nach einem Traumjob. In vielerlei Hinsicht ist es das auch. Aber es erfordert auch viel mehr Disziplin, um auf Kurs zu bleiben. Steigt mit diesem Leitfaden für Instagram ein und passt ihn nach Bedarf an eure Situation und euer Erfahrungsniveau als Content-Creator:in an.
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Nicolas Jaegergaard: Wie ich Content-Creator wurde
Für den Fotografen, Luftbild- und Video-Content-Creator Nicolas Jaegergaard, der bis heute mehr als 24.000 Follower:innen hat, hat alles 2019 begonnen. Der dänische Nikon Creator teilt seine besten Tipps mit uns. Doch Vorsicht: Wenn ihr seine Reise- und Landschaftsfotografien anseht, werdet ihr euch schnell zum Flughafen aufmachen wollen…
Das richtige Equipment wählen
Kamera
Meine Lieblingskamera ist die Z9, aber für längere Spaziergänge oder auf Reisen nehme ich die Z6II, weil sie leichter ist. Wenn ihr eine neue große Kamera sucht, würde ich die neue Z6III empfehlen. Ihr könnt mit 6K 60fps filmen, sie verfügt über interne RAW-Videofunktionen und der Klappbildschirm macht sie perfekt zum Vloggen. Bei knappem Budget bietet die Z30 einen tollen DX-Sensor und starke Videofunktionen.
Objektive
Ich habe das Trio: das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S und das NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 S. Das 24-70-mm ist die allermeiste Zeit an meiner Kamera, da ich die meisten Landschaften mit 24 mm einfange und mit 70 mm nah an mein Motiv herankommen kann.
Mikrofone
Für einen klaren Ton braucht ihr ein Mikrofon. Ich benutze das Sennheiser MKE 200. Es eignet sich hervorragend zum Vloggen – es fängt meine Stimme und auch die Umgebung ein. Aber wenn ihr ein Mikrofon wollt, das ein bisschen von allem kann, ist ein Richtrohrmikrofon eine gute Wahl.
Mehr dazu: Welche Audiogeräte brauche ich für professionelle Videografie?
Stative
Ein leichtes und stabiles Stativ ist ein Muss. Ich verwende seit fast zehn Jahren ein Manfrotto und es macht seine Arbeit immer noch wunderbar.
ND-Filter
Bei der Erstellung von Videos ist ein variabler ND-Filter immer nützlich. Wenn es draußen zu hell ist, verwendet ihr den ND-Filter und könnt so die Belichtungszeit auf 1/125 s reduzieren.
App
SnapBridge ist hilfreich, wenn ihr die Kamera nicht in der Hand habt. Die App kann Aufnahmen starten und stoppen, und ihr könnt das Filmmaterial auf dem Smartphone oder Tablet sehen.
Video-Einstellungen der Kamera
Videoauflösung
4K mit 60fps ist mein Favorit bei Videoaufnahmen. Wenn ich 60fps verwende, kann ich das Material verlangsamen, um eine Zeitlupe zu erzeugen und leichte Vibrationen bei der Aufnahme zu entfernen. Wenn ihr Instagram Reels oder andere Filme im Format 9:16 (1080x1920p) dreht, kann 4K sehr nützlich sein. Bei 4K könnt ihr den gesamten Bereich des Filmmaterials nutzen oder es nach euren Wünschen skalieren/beschneiden.
Top-Tipp: Instagram ändert hochgeladene Videos automatisch auf 30fps oder 60fps. Überprüft daher vor dem Hochladen, ob die Bildrate bereits innerhalb dieser Parameter ist, um weitere Änderungen zu vermeiden.
Belichtungszeit
Die allgemeine Regel lautet: Die Belichtungszeit sollte doppelt so hoch sein wie die Bildrate. Bei 60 Bildern pro Sekunde sollten es beispielsweise 1/120 Sekunde sein (also 1/125 Sekunde auf der Kamera). Wenn ihr die perfekte doppelte Belichtungszeit erreicht, bekommt ihr eine Bewegungsunschärfe, die natürlicher aussieht.“
Weißabgleich
Für den Weißabgleich gibt es keine speziellen Regeln, aber Nikon-Kameras haben viele Optionen für den Weißabgleich. Bei Außenaufnahmen stelle ich meine Kamera normalerweise auf einen Wert zwischen 5000 und 6000 Kelvin ein.
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Inhalte zu Geld machen
Es gibt einige Möglichkeiten, auf Instagram Geld zu verdienen. Es gibt Kunden, die nach Content-Creator:innen, Kooperationen und Partnerschaften suchen. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, direkt von Instagram bezahlt zu werden. Letzteres ist für Einsteiger:innen schwieriger, da ihr dafür viele Follower:innen und Views braucht.
Als Anfänger habe ich gelernt, dass es keinen perfekten Start gibt. Sprecht Leute an und habt keine Angst, wenn sie nein sagen. Es gibt immer jemanden da draußen, der eure Arbeit schätzen wird.
Ich habe viele Jobs über Instagram bekommen. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen haben sich an mich gewandt, nachdem sie meine Instagram-Seite gesehen hatten und meinten, ich würde perfekt zu ihnen passen.
Ladet eure schönsten Inhalte hoch, baut euer Profil auf, sucht neue Möglichkeiten – und bald ist die Gelegenheit da, dass jemand nach eine:r Content-Creator:in mit euren Fähigkeiten sucht.
Jahre in Zahlen
2019 – Beginnt professionell auf Instagram zu posten
2020 – Erreicht 1.000 Follower:innen
Dezember 2021 – Erreicht 10.000 Follower:innen, baut eine Foto-Community mit Freund:innen auf und postet Fotos an zwei bis drei Tagen in der Woche
2022 – Instagram wird für Auftragsarbeiten entpriorisiert
2023 – Erreicht 15.000 Follower:innen
2024 – 24 für ’24: Nicolas erreicht 24.000 Follower:innen
Das Neuste in Sachen Ausrüstung
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