Fotografie als Ausdrucksform mit Heather Agyepong und Daisy Ifama

Nikon Team Personen und Ereignisse13 März 20257 Minuten Lesezeit
Nikon magazine - Heather Agyepong

Im Mittelpunkt des neuesten Kurzfilms, der im Rahmen einer Partnerschaft mit Nikon und WaterBear entstanden ist, steht die Fotografie als kraftvolles Medium für Kommunikation, Heilung, Selbstreflexion und Weiterentwicklung.

„Visuelle Kultur ist allgegenwärtig“, sagt Heather Agyepong in die Kamera, während ihr Gesicht – zuerst im Schatten verborgen und dann deutlich zu erkennen – im Bild auftaucht. „Sie ist überall“, fährt sie fort. So beginnt The Mind in Focus,ein Kurzfilm von Vanessa Anglade und Nikon Ambassador Heather Agyepong zur entscheidenden Rolle, die die Fotografie für die psychische Gesundheit spielen kann.

Der in Zusammenarbeit mit WaterBear Studios und Nikon entstandene Film The Mind in Focusist ein spielerischer und Mut machender Beitrag zu psychischer Gesundheit und Identität. Regie führte das aufstrebende Talent Daisy Ifama, die bereits für den Kurzfilm RIP SENI und die Netflix-Dokumentation Twinkleberry verantwortlich zeichnete. Zudem ist sie Mitgründerin der Medienplattform gal-dem.

Es ist ein inspirierender Film mit einer nahbaren Erzählweise – kreativ und ausdrucksstark in seiner Gestaltung. Wie? Das Nikon Magazin blickt hinter die Kulissen.

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The Mind in Focus

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Wie nähert sich The Mind in Focus Fotografie und psychischer Gesundheit?

Daisy: Ich wollte einen unerwarteten Beitrag zur Debatte rund um psychische Gesundheit schaffen – mit spielerischen Aufnahmen statt langsamen und ernsten. Heathers und Vanessas Arbeiten haben diesen Ansatz verstärkt: mit ihren spannenden Interpretationen davon, wie Gespräche über mentale Gesundheit aussehen können und tatsächlich aussehen. Die Idee zum Einsatz von Prismenfiltern vor dem Objektiv wurde von Heathers Serie ego death übernommen – einer Fotoserie, die auf C. G. Jungs Konzept des „Schattens“ basiert. So entstanden wunderschöne, fragmentierte Bilder, die die verschiedenen Ebenen des Selbst symbolisieren.

Heather: Meine Fotografie hilft mir, komplexe Ideen und Emotionen zu entschleunigen und zu verarbeiten. Meine eigene visuelle Kultur zu erschaffen, fühlt sich befreiend an. Wie ich in der Serie sage: Die Kamera hilft mir, die Ebenen meines Selbst freizulegen und mich selbst besser zu verstehen.

Wie wolltest du die Nikon-Kameras präsentieren?

Daisy: Mir war wichtig, Fotografie als etwas Zugängliches darstellen. Deshalb zeige ich die Nikon-Kameras so in Aktion, dass es nicht zu komplex ist oder einen überwältigt. Der Schlüssel hierzu sind die Bilder und was sie hervorrufen – nicht ein unnötig komplizierter Aufbau und komplexe Einstellungsmenüs.

Wie würdet ihr euren kreativen Stil beschreiben?
Daisy: Ich hoffe, dass er ehrlich wirkt. Ich hinterfrage das Storytelling ganz bewusst und lege viel Wert darauf, was die Menschen sagen – damit die Bilder nicht zu weit von den Worten abdriften. Außerdem mag ich humorvolle Momente – Menschen sind witzig. Ich finde sie viel interessanter als inszenierte Szenen.

Heather: Meine Arbeit besteht aus Selbstporträts, die das Innere nach außen kehren. Die Arbeiten entstehen in erster Linie für mich selbst. Ich würde Fotograf:innen stets raten, authentisch zu sein. Menschen spüren Authentizität.

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Links/oben: The Gaze on Agbogbloshie ©Heather Agyepong. Rechts/unten: ©Daisy Ifama

Erzählt uns etwas über die Vorbereitung der Dreharbeiten. Wie habt ihr angefangen?

Daisy: Wir haben die Geschichte, die wir erzählen wollten, genau ausgearbeitet. Heather und Vanessa sind beide unglaublich eloquent und reflektiert – ich hatte das Glück, ihnen Fragen zu stellen und so umfassende, lebendige Antworten zurückzubekommen. Die Parallelen, die sie in ihren Arbeiten entdeckt haben, wurden zur Grundlage unseres Projekts. Was Schnitt, Musik und Tongestaltung angeht, so habe ich einen ersten Rohschnitt angefertigt und der herausragende Max McCabe hat die Feinarbeit übernommen. So ist eine einzigartige Energie gepaart mit Schlüsselmomenten der Ruhe entstanden.

Inwiefern trägt die Auswahl von Heathers Fotos bei 0:42 bis 0:55 zum Inhalt des Films bei?

Daisy: Heather hat unglaubliche Fotos gemacht. Mir gefällt, dass sie selbst häufig das Motiv ihrer Arbeiten ist. Das wollte ich schon früh im Film zeigen – es schafft eine besondere Nähe zur Selbstreflexion, die ganz typisch für sie ist. Und weil Heather auch Schauspielerin ist, spürt man förmlich, welche Botschaft sie vermitteln möchte.

Der Film greift Elemente aus ihrer Serie ego death auf. Die Arbeiten sind dabei extrem vielfältig und reichen von den Brauntönen in Le Cake Walk (0:44) bis hin zu den hellen Gelbtönen in Yaa (0:49) und den kühlen Blautönen in The Gaze on Agbogbloshie (0:52). Sowohl die Farben als auch die Motive fallen ins Auge. Daher war es wichtig, diese Vielfalt zu zeigen, während sie über ihre Entwicklung als Fotografin spricht.

Heather: Mir hat besonders die Freiheit gefallen, die Daisy uns gelassen hat, ehrlich über unsere persönlichen Erfahrungen zu sprechen.

Heather, du hast einen inneren Kritiker erwähnt (0:51). Wie nimmt man diesen inneren Kritiker wahr oder bringt ihn zum Schweigen?

Heather: Man kann ihn nicht ignorieren. Er wird euch oft sagen, dass er Angst hat. Ihr müsst ihm begegnen und fragen: „Wovor hast du Angst?“ Das kann Misserfolg, Erfolg oder Verletzlichkeit sein. Je mehr ihr eurem inneren Kritiker begegnet, desto weniger Macht hat er über euch. Ich bin der festen Überzeugung, dass Therapien und Gespräche mit Therapeuten wichtig sind, um mentalen Blockaden zu begegnen.

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Fotografin Vanessa Anglade mit ihren Abzügen (rechts/oben)

Was sind eure wichtigsten Tipps, damit Kreative ihre eigenen Geschichten selbstbewusst erzählen?

Daisy: Es ist leicht, die eigenen natürlichen Stärken herunterzuspielen – einfach weil sie nicht immer greifbar oder messbar sind oder weil wir sie uns nicht bewusst erarbeitet haben. Aber genau die Erfahrungen, die wir im Leben machen, bringen uns die größten Lektionen bei – und sie sind einzigartig für jede:n von uns! Wenn ihr all das annehmt, was euch ausmacht, und erkennt, dass genau das eure persönliche Stärke ist, könnt ihr eure eigene, unverwechselbare Stimme entwickeln. Das hebt euch von anderen ab und hilft euch, Arbeiten zu schaffen, die in Erinnerung bleiben und Menschen berühren.

Heather: Für mich ist das Tagebuchschreiben alles. Dabei kann ich meine Gedanken ausdrücken und kreative Ideen festhalten. Diese Gedanken sollten niemals gefiltert werden – sie sind nur für einen selbst da und man muss das Urteil anderer nicht fürchten.

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Links/oben: Le Cake-Walk: The Body Remembers (#4), 2020, Auftragsarbeit für The Hyman Collection. Im Film bei 1:20 zu sehen. Rechts/unten: Yaa - Yaa, (#7), 2017. Im Film bei 0:51 zu sehen. ©Heather Agyepong
In fünf Schritten zur besseren Videografie mit dem Nikon Magazin

  1. Die Auflösung und die Bildrate einstellen. Für Kinoqualität sind 4K mit 25 Bildern pro Sekunde ideal.
  2. N-Log für mehr Flexibilität bei der Nachbearbeitung verwenden. N-Log erfasst einen großen Dynamikumfang, sodass mehr Details in Lichtern und Schatten erhalten bleiben. So habt ihr bei der Nachbearbeitung mehr Flexibilität.
  3. Den Weißabgleich anpassen. Legt die Voreinstellungen unter Berücksichtigung der Umgebung fest oder passt die Farbtemperatur manuell mit der Kelvin-Einstellung an.
  4. Graufilter nutzen. Graufilter reduzieren die in das Objektiv einfallende Lichtmenge. Ihr könnt also offenere Blenden und längere Belichtungszeiten verwenden, ohne dass eure Aufnahmen überbelichtet werden. Es gibt auch noch andere Filter, mit denen ihr experimentieren könnt.
  5. Auf Akku und Speicher achten. Schaut, ob Platz auf der Speicherkarte ist, ladet eure Akkus auf (oder verwendet einen Multifunktionshandgriff) – und schon seid ihr bereit.

 

„The Mind in Focus“ könnt ihr euch hier ansehen.

 

Das Team

Regie: Daisy Ifama

Darstellerinnen: Vanessa Anglade und Heather Agyepong
Produktionsfirma: Park Village
Ausführender Produzent: Adam Booth

Produktionsleiterin: Angelica Riccardi
Produzentin: Jo-Jo Ellison

Schnitt: Max McCabe
Kamera: Caleb Johnston
Kameraassistenten: Ben Meads und Alex Carpenter
Oberbeleuchter: Joe Kennedy
Beleuchter: Stefan Anderson
Ausstattung: Sophie O'Brien und Oliver Langton
Tontechnik: George Davies
Set-Runner: Yasmin Boxall
Grafische Effekte: Ewan McIntosh
Zusätzlicher Schnitt: Julian Quantrill
Tongestaltung: Luis Isserman
Farbe: Vic Parker

 

 

Eröffnungsbild: Lot's Wife (Triptychon), ego death, Auftragsarbeit für die Jerwood/Photoworks Awards, 2022, im Film bei 1:57 zu sehen, ©Heather Agyepong

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