Erste Schritte als Tierfotograf mit der Nikon Z6III

Cameron WhitnallNatur und Tiere13 Dez. 20244 Minuten Lesezeit
Nikon Magazine - How to get started as a wildlife photographer

Ob seltene Tierarten oder entspannte Momente: Tierfotograf und Juror beim Nikon Comedy Wildlife Award Cam Whitnall sagt, dass jeder mit den richtigen Tools und viel Hingabe die wilde Welt der professionellen Tierfotografie für sich entdecken kann

Gibt es ein lohnenderes und vielfältigeres Genre als die Tierfotografie? Sicherlich leugnet kein:e Fotograf:in, dass es eine gewisse Magie hat, die ungebändigte Schönheit großer oder kleiner Lebewesen einzufangen. Wenn man beim Auslösen einen Moment der Natur in ihrer reinsten Form festhält. Aber diese Leidenschaft zum Beruf machen? Das erfordert mehr als etwas Interesse an Tieren und eine zuverlässige Kamera. Das Nikon Magazin sprach mit dem professionellen Tierfotografen, Videografen und Kinderfernsehmoderator Cam Whitnall über seine Liebe zur Natur und wie er sie nutzte, um eine erfolgreiche Karriere aufzubauen.

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Cameron Whitnall
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Das steckt in der Kameratasche
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Papageientaucher fotografieren mit der neuen Nikon Z6III

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„Das Aufwachsen in einem Zoo war beeindruckend und hat meine Sicht auf Wildtiere und Naturschutz stark geprägt“, sagt Cam und beschreibt, wie seine Liebe zu Tieren quasi von Geburt an da war, da seine Familie im Zoo von Hertfordshire (ehemals Paradise Wildlife Park) lebte und arbeitete – und später, im Jahr 2000, im The Big Cat Sanctuary. „Da ich von klein auf von so vielen verschiedenen Tierarten umgeben war, habe ich eine tiefe emotionale Bindung zu Tieren entwickelt.“

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Cam mit der Nikon Z6III

2019 startete Cam zusammen mit seinen Brüdern Aaron und Tyler Drive4Wildlife, eine Naturschutzmission in ganz Ostafrika. Das Projekt erregte die Aufmerksamkeit der Fernsehbranche und führte zur Produktion der Serie One Zoo Three im Kinderfernsehen, die mittlerweile in die fünfte Staffel geht. Eines der Projekte, auf das er derzeit aufmerksam macht, ist die Kampagne Big Cats in Crisis (Großkatzen in der Krise) des Big Cat Sanctuary. Fünf afrikanische Löwen wurden aus Zoos in der vom Krieg zerrütteten Ukraine gerettet und nach Großbritannien gebracht, wo sie einen sicheren Zufluchtsort finden.

Ursprünglich in den Bereichen Video und Schnitt ausgebildet, begann Cam seine Reise in die Tierfotografie während der Corona-Pandemie. Als die Dreharbeiten für die Sendung, wie alles andere auch, unterbrochen worden waren, beschloss er die Tiere zu fotografieren. „Da ich wusste, dass unsere TV-Sendung bald ausgestrahlt werden würde, wollte ich mein Profil in den sozialen Medien schärfen. Zu dieser Zeit war TikTok die angesagte App. Also dachte ich mir, warum nicht etwas posten und schauen, ob es den Leuten gefällt? In meinem ersten Video habe ich mich beim Fotografieren von Tieren im Schnee im Zoo gefilmt. Es erreichte über Nacht etwa 75.000 Aufrufe. Daraufhin beschloss ich, mehr von meinen Abenteuern beim Fotografieren von Tieren im Zoo zu posten. Ich habe in etwa zwei Wochen 180.000 Follower:innen gewonnen und meine Arbeit wurde von tollen Leuten und Organisationen gesehen.

Ungefähr ein Jahr später hatte ich etwa eine halbe Million Follower:innen und wollte eine neuen Kamera, um noch schönere Bilder zu liefern. Ich hatte die Nikon-Kamera eines Reiseleiters auf einer Safari in Indien ausprobiert und wollte unbedingt so eine haben. Ich habe gefragt „Welche Kamera würdet ihr bei diesem Budget empfehlen?“ Sie haben mich an das Nikon-Team weitergeleitet. Ich nahm an einem Zoom-Call teil und sie boten mir die Möglichkeit, ein Nikon Creator zu werden. Das war wahrscheinlich einer der stolzesten Momente meines Lebens.“

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Achtung – von oben!

Das Schöne an der Tierfotografie ist, dass es ein Genre ist, das jeder ausprobieren kann. Cams Fall ist natürlich etwas außergewöhnlich, da er fast mitten in der vielfältigen Tierwelt lebt. Aber Motive findet man überall, egal wo man hinschaut: eine freche Möwe, ein scheues Eichhörnchen oder eine fleißige Hummel … Für Enthusiast:innen, die eine Profikarriere anstreben, hat Cam folgenden Rat.

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Links oben: Der Seitenblick. Z6III + NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena, 135 mm, 1/4000 s, f/1.8, ISO 100. Rechts unten: Papageientaucher-Bokeh. Z6III + NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S, 200 mm, 1/1600 s, f/4, ISO 125. ©Cam Whitnall
1. Beherrscht euer Handwerk

„Ich stelle alles manuell ein. Dafür muss man die Einstellungen seiner Kamera beherrschen“, sagt Cam, der eine Nikon Z9, eine Zf, und jetzt eine Z6III besitzt. Normalerweise verwendet er sie mit einem NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena, einem NIKKOR Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S oder einem NIKKOR Z 40mm f/2. Außerdem nutzt er ein AF-S NIKKOR 24-70mm f/2.8E ED VR und ein AF-S NIKKOR 70-200mm f/2.8E FL ED VR mit dem Bajonettadapter FTZ II.

„Für die Tierfotografie ist es entscheidend zu wissen, wie man Belichtungszeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit steuert. Sehr lebhafte Tiere erfordern oft eine kurze Belichtungszeit, um scharfe Bilder zu erhalten, während die Abstimmung von Blende und ISO-Empfindlichkeit dabei hilft, die Lichtverhältnisse zu kontrollieren.“

Cam arbeitet bevorzugt mit natürlichem Licht, meist morgens, am späten Nachmittag oder am frühen Abend. Für ihn kommt es beim Fotografieren darauf an, die Einstellungen schnell an unterschiedliche Situationen und Umgebungen anpassen zu können. „Ich mag es, wenn meine Bilder scharf sind. Daher stelle ich die Belichtungszeit in der Regel auf etwa 1/1000 ein, die ISO-Empfindlichkeit so niedrig wie möglich, je nach Licht. Wenn ich mich nur auf das Tier konzentriere, ist meine Blende normalerweise bei f/3.5 bis f/4“, sagt er.

Zuletzt war die Nikon Z6III Cams Lieblingskamera. „Sie ist eine fantastische Kamera für angehende Tierfotograf:innen, die einfach fantastische Bilder und Videos aufnehmen möchten“, erklärt er. „Wenn ihr diese Funktionen beherrscht und sie im Rahmen eurer Arbeit einsetzt, könnt ihr eure Skills verbessern, ein herausragendes Portfolio aufbauen und eure Karriere als Tierfotograf:in vorantreiben. Ich liebe sie! Dinge wie der erstklassige Autofokus, die vielseitigen Videofunktionen, die robuste Bauweise und die großartige Balance aus Geschwindigkeit, Bildqualität und Benutzungsfreundlichkeit helfen dabei, professionelle Standards zu erreichen.“ Der Klappbildschirm der Nikon Z6III passt hervorragend zu Cams vertikalem Stil. Die leichte Bauweise und die intuitive Bedienung sorgen für ein angenehmes Erlebnis. Wie sieht es mit den verbesserten Autofokus und Bildstabilisator aus? „Es fühlt sich an wie schummeln! Der Autofokus für Tiere ist wirklich eine bahnbrechende Neuerung. Die genaue Fokussierung auf die Augen eines Tieres ist entscheidend für ansprechende Bilder in professioneller Qualität. Am wichtigsten ist die Zuverlässigkeit!“

2. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Wenn ihr Vorbereitung, Wissen und Geduld miteinander kombiniert, seid ihr öfter zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So gelingt es euch eher, den perfekten Moment einzufangen, sagt Cam. „Lernt alles über das Motiv“, sagt er. „Alles über das Tier, sein Verhalten, seine Bewegungen, seine Gewohnheiten und die Umgebung, in der es lebt. Dann sind Geduld und Ausdauer gefragt. Rechnet jeden Moment damit, dass etwas passiert. Bleibt unauffällig, seid flexibel, passt euch an und bleibt unsichtbar. Der Serienbildmodus ist auch eine große Hilfe. Die Serienbildgeschwindigkeit der Nikon Z6III mit etwa 14 Bildern pro Sekunde ist sehr beeindruckend, und der Pre-Release-Capture-Modus ist so gut! So wird das Risiko verringert, solche Sekundenbruchteil-Chancen zu verpassen, da die Kamera bereits mehrere Bilder vor dem entscheidenden Moment erfasst hat. Das ist ein Lebensretter! Beim Fotografieren von wilden Tieren kommt es auf das richtige Timing an. Und denkt daran, dass nicht jeder Ausflug erfolgreich sein kann. Also gebt nicht auf.“

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Z6III + NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena. Links: Das Schloss, 135 mm, 1/3200 s, f/2, ISO 50. Sandaale im Flug: 135 mm, 1/5000 s, f/1.8, ISO 64. ©Cam Whitnall
3. Findet euren Stil, entwickelt eure Marke, baut ein Unternehmen auf

Verwendet Nachbearbeitungssoftware zur Verbesserung eurer Bilder. Das hilft euch bei der Stilfindung und das ist auf dem Weg zum Profi unerlässlich. „Verwendet RAW für maximale Flexibilität bei der Bearbeitung und lernt, Software wie Adobe Lightroom oder Photoshop einzusetzen. Achtet darauf, dass ihr – während ihr die Belichtung korrigiert, Farben verbessert und Details schärft – ein natürliches Aussehen beibehaltet“, rät er. „Findet einen Stil, der funktioniert, und macht ihn perfekt! Euer Stil ist das, was eure Fotos einzigartig macht. Es geht darum, wie ihr eure Geschichte erzählt. Diese Authentizität ist das, was die Menschen anspricht und euch als Künstler:innen und Profis wachsen lässt.“ Cams Bilder müssen eine Emotion oder eine Reaktion hervorrufen, bevor er sie für die Bearbeitung auswählt: „Das könnte ein eindrucksvoller Moment der Interaktion sein, eine dramatische Verfolgungsjagd oder auch ein friedliches Porträt von der Schönheit eines Tieres in seinem natürlichen Lebensraum. Wenn das Bild eine Geschichte oder ein Gefühl vermittelt, findet es eher Anklang.“

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„Lerne deine Motive kennen, studiere ihr Verhalten, ihre Bewegungen und Gewohnheiten“, sagt Cam.

Sobald ihr eine Reihe professionell aussehender Bilder gesammelt habt, erstellt ein Portfolio, sei es in den sozialen Medien oder auf einer Website, um euch als Marke zu positionieren und eine Fangemeinde aufzubauen. Später, wenn es darum geht, damit ein Einkommen zu verdienen, ist Networking eine großartige Möglichkeit, um in die Berufswelt einzusteigen. „Besucht Workshops, Konferenzen oder naturbezogene Veranstaltungen, um andere Fotograf:innen, Naturschützer:innen und potenzielle Mentor:innen kennenzulernen“, sagt er. „Der Aufbau von Beziehungen auf dem Gebiet kann Türen zu neuen Möglichkeiten, Kooperationen und zum Lernen öffnen. Außerdem lernt man einfach richtig coole und gleichgesinnte Leute kennen.

 

„Es gibt viele Möglichkeiten, wie ihr eure Arbeit monetarisieren könnt. Reicht Fotos bei Wettbewerben für Naturfotografie ein, lizenziert Bilder für Zeitschriften oder Websites oder verkauft Abzüge. Wenn ihr genug Erfahrung gesammelt habt, könnt ihr auch Touren oder Workshops zum Thema Tierfotografie anbieten. Die Diversifizierung der Einkommensquellen kann dazu beitragen, deine Karriere zu sichern. Dann gibt es noch die sozialen Medien, wo ihr mit der Monetarisierung von Videos, Marken-Deals und so weiter Geld verdienen könnt. Am Anfang war meine größte Herausforderung, mit mir selbst im Reinen zu sein – die Angst, meine Arbeit zu veröffentlichen und von anderen beurteilt zu werden. Aber die sozialen Medien können das Leben wirklich verändern, wenn ihr sie richtig nutzt. Glaubt mir!“

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